WoMo - Rückfahrkamera Teil 1






Die Rückfahrkamera zählt fast schon zu den obligatorischen Nachrüstobjekten, falls nicht bereits vorhanden. Bei meinem Rimor ist keine verbaut, aber ich möchte das 7,15 m Schiff nur ungerne über die Seitenpiegel im fast Blindflug einparken falls mal kein Einweiser zur Hand ist.

Der Markt hält einen ganzen Haufen an Kameras für den Einbau bereit:
  • Einfache Kameras
  • Einfache Kameras mit automatischem Shutter (Schutzblende für die Kamera)
  • Doppelte Kameras (eine fürs Rangieren, eine als "Rückspiegel)
  • Mit oder ohne Entfernungsstrichen
  • oder Luxus: 360° Top View
  • Kabel oder Funk
  • ...


Die ursprüngliche Idee, einfach eine IP Wlan Kamera zur Rückfahrkamera zu verwenden ist relativ schnell gestorben. Die Totzeit ist einfach zu groß. Es wäre zwar schön gewesen den Stream der Rückfahrkamera auch über ein Tablet anzuschauen, das später auch als Bord-Navi, Kontrollzentrum umd Media Station angedacht ist aber bis zu 5 Sekunden Verzug sind mir einfach zu lange. Dann sieht der Einparkvorgang wahrscheinlich ähnlich ruckelig aus wie ein Chamäleon auf Koks.

Nach ein wenig Recherche fallen alle Funk Kameras raus: Geschichten von Leuten die auf dem Platz die Kamera eines anderen WoMos sehen, schlechter Empfang (natürlich dann, wenn man es nicht braucht) etc. brachten mich zu der Überzeugung den Herstellern noch ein bisschen Zeit zu geben ihre Technik voranzutreiben. Wohlgemerkt ohne je eine Funkkamera im Einsatz gesehen zu haben.  Einziger Vorteil von dem manche reden: man spart sich das Kabellegen. Da ich jedoch die Kamera von der Starterbatterie versorgen möchte, müsste ich eh an die Verkabelung der Rückleuchten.

Also kabelgebunden und mit zwei Kameras: eine zum Rangieren und eine als Rückspiegel Ersatz. Es muss nicht die hightech Luxuskamera mit eingebauter FLIR Funktion sein. Luis scheint da relativ solide zu sein und bei ELV habe ich das Luis RV-Plus System für 259,00 € gefunden - günstiger als bei anderen Shops. Was mich bei allen Online Shops extrem gestört hat: entweder man erfährt nicht welche Helligkeit der Monitor hat (oder welches Monitor Modell in dem Package dabei ist) oder welches Kameramodell genau dabei ist oder wie viele Eingänge der Monitor hat, was wiegt das System und die Beschreibung ist bei allen Shops ein bisschen anders. Was die einen "Professionell" nennen, nennen andere "Plus System" etc. Eine ordentliche technische Beschreibung habe ich nirgendwo gefunden - das was man auf der Seite von Herstellern an Dokumentation findet ist schlichtweg ein Witz - meiner bescheidenen Meinung nach. Naja, es wird sich zeigen was alles im Lieferumfang ist.

Angekommen ist das ELV Packet drei Tage nach der Bestellung. Der Inhalt war etwas...nah an dem was man an Dokumentation auf der Luis Seite findet:
  • LUIS Twin-Kamera Professional
  • LUIS 7" Monitor (1x Eingang)
  • 2x20 m Kamera Kabel
  • Fernbedienung
  • "Filter and Fuse Box" für die Kameras und den Monitor:
    • 2x Eingang Kamera
    • 1x Ausgang zum Monitor
    • Kabel zum Anschluss von Spannungsversorgung und Rückwärtsgangsignal
  • Adapter um per Chinch eine andere Kamera anzuschließen
  • Bedienungsanleitung
  • Montagematerial (Schrauben, Unterlegscheiben etc.)
Eine Montageanleitung wurde nicht mitgeliefert - auch wenn ich meine Fähigkeiten so einschätze den Einbau ohne vorzunehmen, zumindest eine Angabe für die Bohrdurchmesser für die Kabeldurchführungen und die Befestigungsschrauben sowie eine Bohrschablone wären hilfreich gewesen.

Die "Bedienungsanleitung" ist unter Umständen hilfreich für Menschen, die vor der Generation Silver Surfer diese Welt betreten haben: Sehr rudimentär, als ob man den Kunden vor zu viel technischen Informationen schützen wolle.
Doppelkamera mit Steckern.
 Die Verarbeitung der Teile an sich macht einen sehr guten Eindruck: Robust, alle Ecken ordentlich entgratet, die Steckverbinder haben Schraubverbindungen etc. Nur die ""Filter and Fuse Box" reißt aus: ein zugeklipptes Kunststoffböxchen, dessen Verschluss nur mäßig hält, die Leitungen für die Spannungsversorgung und das Signal vom Rückwärtsgang sind am Ende ca. 2mm abisoliert (immerhin verzinnt) - das wird wohl kaum reichen, alle drei Kabel haben keine Zugentlastung in der Box (die Kamerakabel haben immerhin einen Knickschutz) und das aus meiner Sicht größte Manko: kein Eingang für Klemme 15/Zündungsplus. Sprich: das System wird durchgehend im StandBy gehalten. Am Labornetzteil zeigt sich: StandBy Verbrauch: ca. 0,24 A, Verbrauch im Betrieb: ca 0,49 A. Das WoMo lange stehen lassen ist also so nicht drinnen. Ich werde ein Relais an Klemme 15 hängen, dass dann bei Zündung ein die Kamera versorgt und ansonsten trennt. Schade.


"Filter and Fuse Box"

Der Monitor
Sowohl Montage- als auch Bedienungsanleitung sind eigentlich nicht notwendig für Menschen die wissen, welches Ende das richtige an einem Akkuschrauber ist, trotzdem hätten sie den Gesamteindruck abgerundet. Mit Kabeln, Montagematerial, Monitor etc. bringt das ganze 2,48 Kg auf die Waage. Die Einbaudokumentation reiche ich dann nach.

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