Medyka [Aktuell und FAQ]


Hier werde ich versuchen die aktuellen FAQs zum Thema Medyka zu beantworten sowie einen "Current Status" - sofern die Informationslage es zulässt.

Spendenseiten anwesender HOs und NGOs:

Die Infos hier sind so gesichert wie es mir möglich ist aber, wie alles in Medyka, "subject to change".

Current Status (23.03.2022 - 20:49):
  • Bekannte, die im Moment in Medyka sind, sagen, dass die UN und das rote Kreuz mit ausreichend Helfern gekommen sind und in (hoffentlich!) absehbarer Zeit die Koordination in Medyka zu übernehmen und die freiwilligen Helfer abzulösen. 


Current Status (20.03.2022 - 13:50):
  • Das polnische RK ist in Medyka aufgetaucht und unterstützt partiell.
  • Wegen des polnischen RK sind momentan fast alle freiwilligen Schlafplätze belegt. Die Wahrscheinlichkeit im Auto oder Zelt schlafen zu müssen ist hoch. 
  • Ich versuche an die Telefonnummer des Hostel inkl. Preisinformation zu kommen und poste sie dann hier.
    • Das Hostel ist komplett ausgebucht und nimmt anscheinend auch keine Reservierungen per Mail oder Telefon an.
  • Die freiwilligen Helfer/kleinen HOs und NGOs werden von diversen größeren Stakeholdern momentan wohl kritisch/ungern gesehen. Da der Betrieb ohne sie allerdings nicht denkbar ist, werden sie geduldet.
  • Helfer, die Ukrainisch oder Russisch sprechen werden noch dringend gesucht.
  • Jakob wird versuchen über eine Instagram Seite sowas wie ein HR zur Ressourcenplanung zu organisieren. Dort werden dann Anforderungsprofile an Helfer stehen in der Hoffnung, dass nicht Jeder der zum Helfen anreist, am besten alles können sollte. Link folgt.
  • Für Montag ist geplant den Bereich rund um den Korridor zu umzäunen und Zutritt nur noch mit Badge zu ermöglichen (Zugangskontrolle). Dies soll dem Human Trafficing, Besuchern und dem teils sehr aggressiven Verhalten der Presse entgegenwirken.

Ich-will-in-Medyka-helfen Checkliste
Weil mich viele Fragen ereilen ob und wie man in Medyka helfen kann. Ich habe momentan leider nur hauptsächlich Kontakt zum Depot ("Lang lebe das Depot!") und kann euch entsprechend keine weitsichtigen Empfehlungen geben. Die Lage ändert sich wirklich stündlich! Aktueller Stand ist: Helfer werden gebraucht, Helfer mit Russisch und/oder Ukrainisch Sprachkenntnissen werden dringend gebraucht. Wenn ihr überlegt zu fahren - die Entscheidung kann ich euch nicht abnehmen, die müsst ihr komplett für euch selbst treffen, aber hier ein kleiner Leitfaden zur Entscheidungshilfe:

  • Wichtig: Es kann sein, dass ihr vollkommen umsonst fahrt. Stellt euch darauf ein, dass ihr an einen Grenzübergang kommt, an dem alles organisiert ist. Stellt euch darauf ein evtl. 300km zu einem anderen Grenzübergang fahren zu müssen, an dem ihr gebraucht werdet. Stellt euch darauf ein, dass ihr im schlimmsten Fall zurück fahrt ohne etwas gemacht zu haben. Versucht nicht im Vorfeld die Organisatoren mit Kleinkram zu belasten, es sei denn ihr plant eine Feldküche und 7,5 Tonnen Material anzuliefern.
  • Es ist kein Urlaub. Ihr müsst solltet einigermaßen belastbar sein. Seid ehrlich zu euch selbst. Wenn ihr das nicht seid, dann fahrt nicht! Ihr nehmt vielleicht jemandem den Platz weg, der im extremsten Fall nach vier Tagen am Stück und je 15 Stunden laufen und stehen in der Kälte nicht ins Bett will. Oder(!!!) plant es so, dass ihr wie wir autark (semi-autark) seid!
  • Es lohnt sich nicht, wenn ihr nur vier Tage bleiben wollt. Plant bitte mindestens sechs fünf Tage ein. Ihr werdet mindestens einen Tag brauchen um überhaupt zu verstehen wie der Organismus "Grenzübergang" funktioniert.
  • Seid selbstständig und denkt voraus. Eure Hilfe ist doppelt so viel wert, wenn ihr selbstständig seid. 
  • Es kann sein, dass es Feldbetten oder sogar ein Hotelzimmer vor Ort gibt, es kann aber auch sein, dass ihr ein paar Nächte im Auto schlafen müsst. Essen und Getränke sind aber normalerweise vorhanden.
    • Das Hostel ist komplett ausgebucht und nimmt anscheinend auch keine Reservierungen per Mail oder Telefon an.
  • Wenn ihr wirklich gut in etwas seid (Kommunikation, Ressourcen planen, kochen etc,) bietet eure Hilfe in diesen Bereichen an, geht aber nicht davon aus, dass ihr in diesen Bereichen eingesetzt werdet. Es muss getan werden, was getan werden muss.
  • Auf die Packliste gehören außerdem:
    • Warnwesten und Edding um sie zu beschriften. 
    • Installiert euch den Google Translator und die ukrainische Tastatur auf dem Handy.
    • Warme Kleidung, Schlafsack und Isomatte (das steht da hoffentlich schon! Siehe "voraus denken"!!!!!!)
    • Ich hatte eine 3L Hüfttasche von EVOC dabei. Da passen immer ein paar Lollies für Kinder rein, mein Tool, Pflaster, Handschuhe usw. und ich finde es angenehmer und praktischer als einen Rucksack für solche Aktionen.
    • Schmerztabletten. Sie helfen wunderbar nach 16 Stunden auf den Beinen nochmal 2 Stunden herauszuholen oder nach einer kurzen Nacht einem langen Tag zu begegnen. Die normalen Voltaren haben es bei mir getan. Einfach nur hin und wieder als boost und mit Bedacht einsetzen!
  • Man redet nicht über seine politische Einstellung in Medyka. Es ist ein Tabu. Bitte haltet euch daran und falls es andere tun: sagt ihnen bitte vorsichtig, dass nur das zählt was man in den nächsten Stunden erreicht.
  • Dankt anderen Freiwilligen für Ihre Hilfe! Ihr helft nicht nur den Flüchtlingen, sondern auch wir Freiwilligen helfen uns gegenseitig damit! Glaubt mir, ihr werdet erfahren warum ich das sage.
  • Es geht viel verloren im Chaos. Wenn ihr der Meinung seid, auf etwas wichtiges wurde nicht reagiert, denkt nach ob es wirklich wichtig war und wenn ja: wiederholt es!
  • Es gibt jeden Tag Unmengen von Gerüchten. "Es steht niemand auf der Ukrainischen Seite" - "Es stehen 2000 Menschen auf der Ukrainischen Seite und werden nicht reingelassen" - "Der Grenzübergang wird geschlossen." usw. 
    • Erstens: Glaubt nicht alles was ihr hört.
    • Zweitens: Erzählt nicht alles weiter was ihr gehört habt. Stille Post in Kombination mit Gerüchten ist keine gute Kombination.
  • Es gibt keinen Fahrplan für die Flüchtlinge. Sie kommen, wenn sie kommen. Stellt euch darauf ein. Wenn es gerade ruhig zugeht, dann macht euch nicht verrückt. Erholt euch ein bisschen, sammelt Müll ein, schaut bei anderen vorbei, vernetzt euch, aber seid bereit wenn es losgeht.
  • Wenn ihr es wirklich durchzieht, hinfahrt und helft: Meinen tiefsten Respekt. Willkommen in der "Volunteer Family". Ich kann euch garantieren: Das wird eine Erfahrung!

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