Medyka

Als Helfer an der Polnisch-Ukrainischen Grenze am Grenzübergang in Medyka. [Updates hier...]


Vorbereitungen 03.03.2022

Nachdem in der Presse immer wieder Bilder zu sehen waren, wie freiwillige Helfer aus Polen, der Slowakei und Ungarn an den Grenzstationen zur Ukraine den Flüchtlingen helfen, indem sie Kleider und warme Getränke verteilen, stellten ein Freund und ich uns die Frage: Wie lange halten die das wohl noch durch? Es war der 03.03.2022 und der Krieg in der Ukraine war schon eine Woche im Gange.

Schnell war der Entschluss gefasst: Wir fahren hin und helfen. Wir werden dort Kaffee und Tee kochen und Kakao machen. Für die Flüchtlinge und die Helfer. Außerdem können wir ja einfach auf Zuruf bei allem möglichen helfen. Durch das Wohnmobil sind wir zudem komplett autark. Wir brauchen keinen extra Strom, kein extra Wasser, keine Unterkunft und versorgen uns selbst.

Aber an welchen Grenzübergang sollen wir fahren? Bringen wir da wirklich nicht evtl. doch noch Chaos, weil alles organisiert ist? Noch in der Nacht habe ich alle großen deutschen Hilfsorganisationen angeschrieben (Johanniter, Malteser, deutsches rotes Kreuz, die Diakonie-Katastrophenhilfe, den ASB, das Netzwerk ziviler Krisenstab - eben alles, was man so kennt). Ich erklärte welche Motivation wir haben, dass wir als Privatpersonen fahren, niemand für uns Verantwortung übernehmen muss, wir gewillt sind zu helfen wo auch immer wir gebraucht werden, auch wenn es Drecksarbeit ist, etc. Wir hätten auch kein Problem, bei den Güterlagern im Hinterland für die Fahrer der Hilfslieferungen Kaffee zu kochen. Also quasi als Wildcard.

Freitags kam die erste Antwort der Diakonie - obwohl Antwort vielleicht der Falsche Terminus ist. Eine Reaktion der Diakonie kam. Ja, Reaktion trifft es glaube ich tatsächlich ganz gut. Denn einen logischen Zusammenhang finde ich bis heute nicht. Hier ein Ausschnitt:

Leider können wir keine Hilfsmöglichkeiten an der Grenze vermitteln und raten dringend von dringend davon ab ohne vorherige Rücksprache mit den dort tätigen Hilfsorganisationen in das Gebiet zu reisen.

Wir empfehlen Ihnen stattdessen in Ihrer kommunalen Behörde nachzufragen, ob Projekten in Ihrem Stadtteil oder Landkreis gestartet wurden.


Die Diakonie Katastrophenhilfe selbst ist gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen an der ukrainischen Grenze aktiv und an der Erstversorgung der Geflüchteten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln beteiligt.


Ich hatte doch gesagt, dass wir nicht vermittelt werden wollen. Ich wollte nur wissen wohin. Und welche Behörde? Wir sind in Deutschland. Selbst in Nieder-Oberdorf hinter der Höhe, einem fiktiven Dorf mit 7,4 Einwohnern, gibt es circa drölf Behörden. Die Aussage, ich solle mich an eine Organisation wenden die vor Ort ist, in Kombination mit "die Diakonie ist selbst mit Partnerorganisationen vor Ort" - also das ist doch genau das was ich suchen soll, oder nicht? Ok, wahrscheinlich geht es bei denen auch drunter und drüber. Alles klar - ich warte weiter. Am Nachmittag kam dann die Antwort des "zivilen Kristenstabs". Sinngemäß:

Offiziell können wir euch natürlich nicht sagen: Fahrt los - wir koordinieren auch nur die Hilfstransporte - aber vier Hände werden mit Sicherheit gebraucht.

Weitere Antworten kamen nicht. Die Organisationen anzurufen habe ich mir gespart. Ein Grundsatz war ja "wir wollen keinen Mehraufwand erzeugen". Während wir überlegten was jetzt zu tun sei, sahen wir wieder Aufnahmen von den Grenzübergängen...scheiß drauf:

Machen ist wie wollen. Nur krasser!

Der Plan: Wir kaufen für 1600 Portionen Kaffee, einen Wasserkocher und Thermoskannen, Essen und was man sonst noch braucht und fahren los. Aber an welchen Übergang? Medyka! Der liegt in der Mitte. Wenn, wer auch immer die Hilfe an diesem Übergang koordiniert, uns weg schickt ist das eben so. Vielleicht gibt es aber da die Info wo und wie Hilfe nördlich oder südlich an den Übergängen gebraucht wird.


Abfahrt am Dienstag 08.03.2022

Die Wohnmobiltanks sind voll, drei Gasflaschen an Bord, die Batterien geladen, ein Aggregat, ca 24 Pfund Kaffee, 1600 Becher, Kaffeefilter, diverse Kanister, ein Zelt und Unmengen an Süßigkeiten. Alle liebevoll von Erstklässlern einer Grundschule in bemalten Brottüten gemischt verpackt...wir fahren los in Richtung Medyka - 1400km nach Osten. Nach zwölf Stunden Fahrt hielten wir in der Nacht zu Mittwoch auf einem Autobahn Parkplatz 150km vor Medyka  um kurz zu schlafen und merkten schnell worauf wir uns einzustellen hatten: -10°C und Schneefall.


Ankunf in Medyka - Mittwoch 09.03.2022

Am nächsten Tag ging es weiter. Die Strecke nach Medyka war ruhig. Hier und da mal ein kleiner Stau, wenig Verkehr und bis Medyka auch keine einzige Kontrollstelle. Selbst in Medyka sah man nur vereinzelt Flüchtlinge mit ihrem Gepäck und ein paar wenige Polizisten, die den Verkehr kontrollierten und die uns in Richtung des Bahnhof leiteten. Hatte die deutsche Presse übertrieben? Hier ging es wirklich ruhig zu. Wir folgten den Anweisungen der Polizisten stumpf, in der Annahme wir würden zu so etwas wie einem Stabszelt oder den Koordinatoren vor Ort geleitet werden. Wie lächerlich dieser Gedanke war, zeigte sich in den nächsten Tagen.

Den mangelnden Ortskenntnissen der Polizisten folgend, kamen wir an eine Gleisunterführung die viel zu niedrig für das Wohnmobil war - also ging es im Rückwärtsgang zurück und dabei trafen wir auf Jakob. Jakob ist Anfang Zwanzig, hatte einen Flecktarnnässeschutz von der Bundeswehr an, ein schwarzes Chestrigg voll mit Stiften, Papier und Powerbanks. Darauf sein Nachname und darunter stand "DE/EN". Als wir ihm sagten dass wir zum Kaffee/Tee kochen gekommen sind und sonst auch überall da helfen können, wo wir gebraucht werden, erklärte er uns den Weg zum Grenzübergang. Raus aus Medyka, den Polizisten sagen Jakob würde uns schicken und bloß nicht von ihnen weg schicken lassen. Er organisiert uns in der Zwischenzeit einen Platz für das Wohnmobil. Seiner Webgeschreibung folgend, fuhren wir tatsächlich immer mehr Flüchtlingen entgegen und kamen schließlich in den Bereich des Grenzübergangs. Das Bild, dass ich uns dort bot, lässt sich mit einem Wort beschreiben: Chaos!

Kleiderspenden lagen, lieblos von privaten Spendern hingeschmissen, auf einem 20m breiten Haufen unter freiem Himmel.
Überall parkten Autos und Wohmobile.
Auf einem kleinen Hof stand ein Foodtruck von den "UNITED SIKHS" aus Großbritannien,
Flüchtlinge wuselten herum, ziellos zogen sie ihr Gepäck oder Tüten mit sich.
Hier und da liefen Menschen mit Warnwesten herum. Manche Beschrieben mit "Volunteer" und den Sprachen die sie sprachen.
Die polnische Polizei und angehörige des polnischen Militärs versuchten zu helfen. Waren allerdings heillos in der Unterzahl.



Was war hier los? Wo waren die Organisatoren? Jakob kam angelaufen, wies uns kurz ein und zeigte uns einen Platz, an dem wir unser mitgebrachtes Festivalzelt aufbauen konnten. Etwas entfernt von unserem Wohnmobil, direkt neben dem gepflasterten Weg, der vom Grenzübergang für Fußgänger kam. Dieser ca. 300m lange Weg wurde "Der Korridor" genannt und bisher waren dort nicht viele Zelte. Die professionellsten waren von der deutschen Tiernotrettung (!!!), Worldkitchen, Humanity First und einer freiwilligen Notrettungsorganisation mit Ersthelfern. Hier und da standen auch kleinere Zelte mit Ständen an denen es Windeln, Zahnbürsten etc. gab. Das folgende Gespräch mit Jakob war prägend für die nächsten Tage:

Wir: "Wo sind denn die ganzen großen Hilfsorganisationen? DRK? Malteser? Rotes Kreuz? Man hat uns gesagt hier wäre alles organisiert und wir sollen nicht kommen!"
Jakob: "Von denen ist niemand hier. Wir sind vier Freiwillige die sich zufällig getroffen haben und versuchen es hier am laufen zu halten!"
Wir: "What?"
Jakob: "Ich muss weiter. Hier ein paar schnelle Infos:
  • Es gibt keinen Strom. Ihr braucht ein eigenes Aggregat wenn ihr Strom haben wollt. Wir versuchen immer wieder Benzin zum Nachtanken zu organisieren, es klappt aber nicht immer.
  • Das Ankunftslager für die Flüchtlinge ist in Przemyśl ca. 15km entfernt. Der Transport am Ende des Korridors dorthin ist bisher nur von freiwilligen organisiert. Manchmal geht es gut, manchmal nicht. Wenn es schlecht läuft stehen die Flüchtlinge hier nachts um 3:00 bei -15°. Aber wir haben alte Fässer bekommen, in denen wir Feuer machen. Wo wir Holz herbekommen sollen wissen wir noch nicht.
  • Es gibt keine feste Uhrzeit wann die Flüchtlinge kommen. Sie kommen wann sie kommen und es sind so viele wie es eben sind. Wenn wir jemanden über die Grenze in die Ukraine schicken um die Lage zu prüfen und die Schlange sehr lang ist, dann muss er sich auch anstellen und es dauert Stunden bis er wieder da ist.
  • Es gibt kein fließendes Wasser. Wir kaufen aber immer wieder große Sixpacks. Passt aber auf. Ab spätestens 17 Uhr wird es so kalt, dass das Wasser gefriert.
  • Wir haben in der Nähe von eurem Wohnmobil einen Hinterhof zur Verfügung gestellt bekommen. Dort versuchen wir die Lieferungen von den privaten Spendern zu sammeln aber bisher haben wir noch nicht genug Freiwillige um es zu einem organisierten Depot zu machen. Offizielle Hilfslieferungen kommen hier nicht an, nur private. Manchmal kommt eine Ladung mit Windeln genau dann, wenn wir kein Babyessen haben. Ist halt Zufall, ob jemand tatsächlich mit seinem Bus bis hier her fährt.
Ich versuche jetzt die drei anderen zu finden, die organisieren. Würdet ihr auch woanders helfen oder nur Kaffee und Tee kochen" -

Wir: "Klar, wo auch immer ihr Hilfe braucht packen wir an. Dafür sind wir hier. Ruft uns einfach."

Und weg war er. Also zerrten wir alles war wir brauchten quer über die Wiese an den Platz der uns zugewiesen wurde, bauten auf und fingen einfach an.




So vergingen die Stunden am ersten Tag: Kaffee kochen, Tee kochen, beides ausgeben. Süßigkeiten an Kinder verteilen. Wasser suchen und an dem viel zu kleinen Heizlüfter im Festivalzelt vor einfrieren hindern. Es war unfassbar surreal. Zu unserem Glück kam im Laufe des Tages Thom als Unterstützung. Ein Pole, Mitte Zwanzig, der, genau wie wir, einfach auf gut Glück zum Helfen angereist war. Ich bin nicht dazu in der Lage meine Eindrücke in prosaischer Form niederzuschreiben, deswegen in dieser Form:
  • Die Flüchtlinge dachten tatsächlich, dass sie für alles, was am Korridor für sie aufgebaut war bezahlen müssen. Alte Frauen, Mütter, Kinder. Alle wollten uns Geld geben für Kaffee, Tee, Süßigkeiten. Also brachte Thom in Erfahrung was "kostenlos" auf Ukrainisch heißt und wir riefen es wie ein Mantra.
  • Ukrainer sind unglaublich stolz und stoisch. Die Kinder nahmen immer nur ganz vorsichtig und zurückhaltend ein paar Süßigkeiten. Man musste rumblödeln und sie dazu motivieren nicht nur ein einzelnes Gummibärchen aus den Tüten zu fischen.
  • Wir sahen 17 jährige "Jungs", die mit ihrer 8 jährigen Schwester kamen. Die Eltern waren zum kämpfen in der Ukraine geblieben.
  • Es ist unglaublich wie stark diese Mütter sind. Kaum eine weinte. Alle versuchten ihren Kindern so gut wie möglich Sicherheit zu bieten. Erst wenn man ihnen in die Augen schaute war klar. "Sie wissen nicht, wie es jetzt weitergehen soll"





Wir haben schnell gelernt, dass wir individuell auf jede Person eingehen müssen die bei uns vorbeikommt. Bei machen half das laute rufen unserer Phrase "Chai, Kava, Kakao", bei anderen erst der Augenkontakt. Und: Wir müssen selbstständig arbeiten: Der Supermarkt in der Nähe wurde aller Einkaufswägen beraubt und sie waren unser Transportmittel. Das Wasser wird leer: Hoch zum Lager, bei der Gelegenheit auch schauen ob jemand Süßigkeiten ausgeladen hat. Es ist gerade wenig los? Ab an die Holzstelle und schauen ob welches da ist und auf die Fässer verteilen. Braucht ein Stand neue Windeln? Wir lernten in dieser Nacht auch noch die drei anderen Organisatoren kennen; David, Nicolai und Michael. Jeder hatte für sich einen eigenen Teilbereich übernommen: Organisation der Abfahrt, Versorgung von Müttern mit Kleinstkindern, organisation der Zelte und Stände. Tatsächlich haben diese vier, ohne Funkgeräte, ohne Laptops und Drucker, ohne ein Büro und mit so gut wie keinem Schlaf den kompletten Grenzübergang mit all seinen Freiwilligen koordiniert und am Laufen gehalten. Ohne Support von den, sich selbst lobenden, Hilfsorganisationen, die in Deutschland tausende an Euro an Spenden einsammeln. Vor Ort waren auch polnische Pfadfinder und Reservisten des polnischen Militärs in 12 Stunden Schichten im Einsatz, die halfen das Gepäck der Flüchtlinge den Korridor entlang zu den Bussen zu bringen. (Natürlich mit Einkaufswagen).


In den folgenden Tage wurde die Infrastruktur in kleinen Schritten besser - und ich kann auch heute nur noch den Kopf schütteln und lächeln, weil ich es nicht glauben kann. Ich bekomme Gänsehaut.

  • Am zweiten Tag fuhren plötzlich Offroad Reisemobile, Landrover Defender mit riesigen Anhängern und Jeeps mit GB Kennzeichen als Kolonne durch den Korridor. Eine Event- und Stuntcrew aus Schottland war angekommen und baute auf. Vier 20 Personenzelte, ein MOBILER PIZZAOFEN(!!!), Heizungen, Stromaggregate, mobile Küche. Alles mit privaten Spenden und auf eigene Kosten organisiert. Sie sind aus Schottland bis nach Medyka gekommen um zu helfen! UPDATE 20.03.3022: Sie organisieren sich mittlerweile und haben auch eine Spendenseite: https://siobhanstrust.uk/donate. Hier ein Video von Ihnen:

  • Gegenüber von uns hat Artur, ein Niederländer, geparkt und zwei weitere 10 Personen Militärzelte mit Holzofen aufgebaut. Er hat in den Niederlanden 8000€ an Spenden eingesammelt, seinen Sprinter und den Anhänger vollgemacht und ist los gefahren. Tagsüber hat er Crepes gemacht, Äxte gekauft (das gespendete Holz an der Sammelstelle bestand zu einem Großsteil aus 1,5m langen Stämmen), neues Holz gekauft, aus Paletten Sofas für die Zelte gebaut...
  • Am dritten Tag hatte Nicolai (einer der Organisatoren) ein großes Stromaggregat organisiert und es gab endlich zentral Strom. Das bedeute für uns auch ruhigere Nächte, da keine 20 Aggregate mehr liefen und wir nicht mehr durchgehend in Abgasen standen.
  • Ebenfalls am dritten Tag rasteten die britischen Sikhs von "SIKHS UNITED" komplett aus - Im positiven Sinn. Bisher hatten sie nur einen Foodtruck, der Essen ausgab. Was, wie sie feststellten, ein Tropfen auf den heißen Stein war. Also haben sie ein 200 Personen Eventzelt gekauft, dazu alle notwendigen Möbel, Heizung...einfach alles, und am Korridor aufgebaut. Wir haben ihnen geholfen, zwei Mal täglich die je ca. 1,5 Tonnen Lebensmittel auszuladen, die sie mit ihrem Transporter in der nächsten Stadt gekauft haben.
  • Es kamen ständig neue freiwillige an. Menschen aus Portugal, Irland, Italien, Norwegen, der Schweiz, Italien, Deutschland etc. Auch ein Amerikaner kam. Vater von zwei Kindern. Er hat es nicht mehr ausgehalten nur im TV zu zuschauen.
  • Das Depot/Lager/Central Warehouse im Hinterhof wurde beständig besser. Eine ältere polnische Dame (Babuschka Cheffe) und ein Norweger teilten sich die Leitung und organisierten die Helfer in Schichten. Babuschka Cheffe führte aber ganz offensichtlich die Leitung. Wann immer man ins Lager kam um etwas zu holen begrüßte sie einen mit einer wilden polnischen Schimpftirade, bemerkte anschließend an den fragenden Blicken, dass sie anscheinend den falschen zusammengestaucht hatte und entschuldigte sich kurz, nur um dann einen Befehl auf polnisch zu erteilen. Ich glaube wir haben dann immer intuitiv das richtige gemacht (irgendetwas umgeräumt oder weggetragen) - ohne sie zu verstehen - weil sie zumindest keine weiteren Befehle mehr gab und ich nach dem Suchen konnte, was ich brauchte.
  • Überall wurden Pappschilder befestigt mit Erklärungen "Don't Drop your Donation here - Find and Ask a Volunteer" und anderen Erklärungen.
  • Jeder hatte langsam seinen Part gefunden. Wir kochten Kaffee, Tee und Kakao. Verteilten Süßigkeiten. Gingen nachts mit Tee und Kaffe die Schlange von auf den Bus wartenden Flüchtlingen im Korridor ab, versuchten die anderen Stände mit dem Gütern aus dem Lager zu versorgen die sie brauchten - genau so wie sie es für uns taten.
  • Die polnische Polizei und die polnische Feuerwehr haben Busse zur Verfügung gestellt. Somit mussten nicht mehr gecharterte Busunternehmen und Freiwillige mit eigenen VW Bussen pendeln.
  • Noah, einer der freiwilligen Fahrer aus GB, der auch unerlässlich auf eigene Kosten dringend notwendiges Equipment in seinem gemieteten Bus mitgebracht hat, plant den Korridor professionell mit ein paar Riggern zu überdachen! Übertrieben geile Aktion!




Bis jetzt ließt sich die Entwicklung doch ganz gut, oder? An dem Grenzübergang scheint es ja zu laufen? Nein! Es ist ein fragiles Kartenhaus aus Freiwilligen, die an die Grenzen ihrer Belastung gehen. Bei -15° Nachts bis 4:00 arbeiten, wenig schlafen, der ständige Kontakt zu Flüchtlingen, wenig Ressourcen, immer hoffen dass niemand ausfällt. Es lief, ja. Aber auch nur, weil viele der Freiwilligen vor Ort zufällig in die Kategorie "Selbständig und überdurchschnittlich belastbar" fallen. Ich weiß nicht wie und warum es genau diese Art von Freiwilligen an genau diesen Grenzübergang gezogen hat - aber ohne sie wäre es zu einer humanitären Katastrophe gekommen. Hätten alle Freiwilligen auf die Antworten der etablierten Hilfsorganisationen gehört und wären nicht gekommen, dann hätte es so gut wie keine Hilfe an diesem Übergang gegeben. Frauen und Kinder, Behinderte und Hilfsbedürftige wären einfach erfroren. In der EU. Bitte diesen Satz noch einmal lesen:

Hätten die Freiwilligen und kleinen Hilfsorganisationen auf das Gehört, was die großen Hilfsorganisationen sagen, wären auf dem Boden der europäischen Union Behinderte Menschen, Frauen, Omas und Opas, Babys und Kinder gestorben. Menschen, die alles zurück gelassen haben. Menschen, die eines ihrer zwei Kinder auf der Flucht an Raketen verloren haben. 17 jährige, die jetzt "das Oberhaupt der Familie sind" - alle auf der Flucht in eine völlig ungewisse Welt, wären auf dem Boden der EU erfroren. Dort, wo sie nach Schutz und Sicherheit vor dem Tod gesucht haben, wären sie gestorben, während ihre Väter, Mütter, erwachsenen Kinder in der Ukraine bleiben um für ihre Freiheit zu kämpfen. Wie Absurd kann es denn noch werden?

Vielleicht kann man jetzt schon so leicht zwischen den Zeilen heraus lesen, welchen Groll ich mittlerweile gegen die großen Hilfsorganisationen hege. Am zweiten Tag habe ich bei -5° eine E-Mail vom deutschen Roten Kreuz bekommen. Meinen neuen besten Freunden! Ich solle auf gar keinen Fall an die Grenze fahren, dort wäre alles organisiert, sondern lieber Geld Spenden! Zitat:

Die Zentralen des Polnischen und Ukrainischen Rotes Kreuz haben in einem Appell an ihre Schwestergesellschaften darauf hingewiesen, dass keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht abgesprochener und nicht angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote bestehen.

Meine zynische Antwort habe ich direkt geschickt. Mit Bildern. Und wer denkt: naja, die sind halt groß - nein! Jetzt wird es erst so richtig grotesk. Das deutsche rote Kreuz...ich weiß wirklich nicht wer denen ins Hirn geschissen hat. Es muss eine richtig große Scheißwurst in deren Hirn sein. Sorry für diesen Ausdruck - aber mir liegt eigentlich noch etwas viel härteres auf der Zunge, ich verkneife es mir allerdings! - aber das heilige, helfende deutsche rote Kreuz, die Krone der Schöpfung der Hilfsorganisationen, hat über eine Woche nach Beginn des Krieges in der Ukraine wirklich den Vogel abgeschossen:

An dritten Tagen war ein "Vorausteam" des DRK bei uns im Korridor. Sie sollen schauen was gebraucht wird. ALTER! Wenn ihr nicht wisst was gebraucht wird, wie könnt ihr dann Menschen sagen, sie sollen nicht kommen, weil sie nicht gebraucht werden. Egal, vielleicht bringen sie Hilfe. Also, was brauchen wir:

  • Ein Orga Team. Die vier Organisatoren hier sind heillos überfordert. Es wird ein Team gebraucht, das Erfahrung mit sowas hat und ausgebildet darin ist, solche Lagen zu managen. Vielleicht sogar ein Zelt für sie als Büro und in Schichten arbeiten. Wenn Nachts um 2 Uhr 700 Flüchtlinge angekommen, dann muss ein Koordinator da sein der ausgeschlafen ist.
  • Info Flyer für die Flüchtlinge. Sie kommen über die Grenze und haben keine Ahnung. Absolut gar keine! Was passiert hier? Wohin geht es als nächstes. Sind hier Ärzte? Wohin fährt dieser Bus in den sie alle einsteigen sollen? Wie geht es weiter?
  • Übersetzer! Mit etwas Glück ist gerade in der Schicht vom Militär/Polizei/Pfadfindern jemand, der ein bisschen Russisch oder Ukrainisch spricht. Ansonsten können wir nur mit dem Google-Translator kommunizieren.
  • Regelmäßigen und koordinierten Nachschub (Lebensmittel, Trinken, Süßigkeiten für Kinder, Milch, Wasser, Gas, Holz). Es reicht nicht, jemandem aus Spanien zu sagen was wir brauchen und es kommt vier Tage später hier an.
  • Funkgeräte für die Helfer. Wir organisieren uns mit WhatsApp und den privaten Telefonen. Wir brauchen Funkgeräte um Kontakt zum Depot zu halten. Kontakt zum Lager der freiwilligen Fahrer etc.
  • Wir brauchen Rettungsdecken. Im Umkreis von 20km haben wir alle Rettungsdecken leergekauft.
  • Gas und Heizstrahler. Das Holz für die Fässer und die Öfen geht aus.
  • Zelte oder Pavillons. Irgendwas um dem Korridor zumindest etwas zu überdachen. Schnee ist schon schlecht, aber wenn es anfängt zu regnen wird es richtig schlimm.
Also ich weiß ja nicht wie genau die Krisenmanagementausbildung beim DRK abläuft - aber anscheinend werden die notwendigsten Fähigkeiten nicht vermittelt. Ja was sollen wir denn sonst brauchen? Blumenvasen und scheiß Gullideckel oder wie? Macht halt die Augen auf! Das, was man halt so braucht, wenn es darum geht Menschen organisiert Hilfe zukommen zu lassen. Was habt ihr denn ins Ahrtal mitgebracht? Da seid ihr doch wohl hoffentlich nicht mit Bügelbrettern und Dichtgummies für Einmachgläser aufmarschiert.

Und jetzt kommt es Schlag auf Schlag.

Am Tag darauf war die Delegation des DRK wieder im Korridor. Diesmal bei den deutschen Tiernotrettern, um wieder mal festzustellen was gebraucht wird. Ich war gerade mit Windeln beladen, die für den Versorgungsstand für Babys gegenüber der Tiernotretter gebraucht wurden. Im Vorbeigehen frage ich auf deutsch die Tiernotretter, ob sie was aus dem Depot bräuchten. Ich würde gleich nochmal gehen. Darauf platzt ein Mitarbeiter des DRK dazwischen: "Windeln? Sehen wir etwa so aus als ob wir die bräuchten. Höhöhöhö" und schaut an sich herunter. Man lasse es sich auch der Zunge zergehen: Da steht eine Ukrainerin mit ihrem komplett bis oben vollgeschissenen Baby, muss es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unter freiem Himmel und öffentlich auf gefrorenem Boden sauber machen und wickeln und der Vertreter des deutschen rote Kreuzes, angezogen in seiner kompletten DRK Montur, lässt sowas los? Anstatt anzupacken und mir zu helfen. Einer Privatperson, die privat gespendete Windeln an einen Stand bringt, der von polnischen Lehrern freiwillig privat betrieben wird, wird so ein Spruch gedrückt? In dieser Situation?

Schlag auf Schlag? Ah ja, der zweite Schlag:

Der dritte Tag in Folge, an dem wir die hochheilige Delegation der von und zu Ritter des roten Kreuzes im Korridor hofieren durften. Als deutsche Hilfsorganisation muss man anscheinend auch mit Gründlichkeit an drei Tagen in Folge feststellen was fehlt. Weil es evtl. an den ersten beiden Tagen nicht ausführlich notiert wurde, war diesmal sogar ein Laptop im Einsatz. Was nun folgt ist wirklich genau so passiert. Ich habe Zeugen dafür, wie für die Situation bei den Tiernotrettern auch:

Die Mitarbeiter des DRK reihen sich nebeneinander an unserem Stand auf - folglich kam keiner der Flüchtlinge mehr zu uns durch - und fragte nach Kaffee. Den bekamen sie. Es war schließlich kalt und sie versprachen uns ja Hilfe. Dann nahm sich jeder aus der Delegation noch, ohne weiter zu Fragen und mit einer Selbstverständlichkeit der Marie Antoinette, von den Plätzchen für die Flüchtlinge und drehte uns den Rücken zu. Bekommen die DRK Mitarbeiter wirklich so einen Hungerlohn, dass sie Flüchtlingen den Kaffee und die Süßigkeiten wegnehmen müssen? Haben sie denn keine Manieren von ihren Eltern beigebracht bekommen, wenigstens zu Fragen ob sie sich etwas nehmen dürfen? Moment? Die gehen auch nicht weg! Die Situation hat Artur, unser Niederländischer Nachbar von Gegenüber, beobachtet und sie wie folgt beschrieben:
"Dann stand das deutsche rote Kreuz da, hat Kaffee getrunken, Cookies gegessen und den Flüchtlingen zugeschaut!"
Vielleicht habe ich es etwas grob gesagt. Vielleicht war meine Geduld zu früh am Ende. Mein "Wenn ihr schon nicht helft, dann verpisst euch oder steht wenigstens nicht im Weg rum!" hat aber zumindest dazu geführt, dass man sich zur Seite bemühte und somit den Hilfsbedürftigen wieder den Zugang zu uns ermöglichte.

Im Korridor standen auch die Zeugen Jehovas. Sie deckten die 24h des Tages im Schichtdienst ab, hielten Schilder mit "JW.ORG" hoch und warteten auf ihre "Brüder und Schwestern" aus der Ukraine. Sie haben ansonsten gar nichts gemacht. Sie haben niemandem geholfen. Einmal ist eine ältere Dame vor Ihnen gemeinsam mit ihrem Koffer hingefallen und direkt vor ihren Füßen gelandet. Die Zeugen haben sich nicht gerührt. Niemand von Ihnen hat der Dame aufgeholfen. Das fand ich schon schlimm: Wie kann man behaupten man wäre Christ und sich so hochgradig asozial verhalten. Aber eins muss ich den Zeugen lassen: Sie haben den Flüchtlingen weder Kaffee noch Essen weggenommen und sie auch nur passiv erniedrigt.

"Aber was ist mit den anderen Hilfsorganisationen? Andere waren ja bestimmt da" fragt sich jetzt vielleicht der ein oder andere Leser. "Es kann ja nicht sein, dass der seinen Unmut dem DRK gegenüber kund tut und die anderen Organisationen helfen." Ja, es waren andere Organisationen da.
  • Die Israelis waren mit ihren First-Respondern da (ein Team aus ca. 10 Leuten, abgeschnitten von den eigenen Lieferungen aus Israel und vollkommen damit ausgelastet die Menschen aus den Bussen zu versorgen die über die Grenze kommen).
  • Usar GIS aus Frankreich
  • World Central Kitchen (Spendenseite: https://donate.wck.org/): Sie kochen rund um die Uhr warmes Essen und verteilen es.
  • Humanity First (Spendenseite: https://hfspen.de/ukraine-Krise):
    Sie helfen den Flüchtlingen schnell Internet und SIM Karten zu bekommen, verteilen Hilfsgüter und ebenfalls warme Mahlzeiten und haben Ärzte dabei, die ausgebildet sind! Genau die Art von Hilfe die gebraucht wird.
  • UNITED SIKHS (Spendenseite: https://unitedsikhs.org/donate/):
    Ich glaube zu denen muss ich nicht viel sagen. Essen, Zelte, Heizung und sie kümmern sich auch um uns Helfer.
Kommen die jemandem bekannt vor? Nein! Hat jemand denen schon mal gespendet? Nein! Habe ich also doch einfach vergessen zu sagen "Jaja, die Malteser hatten noch ein riesiges Zelt und haben dort die Menschen versorgt, bevor sie in die Busse von den Johannitern gekommen sind." Nein! In aller Klarheit:
  • Malteser. Nicht Vorort.
  • Johanniter. Nicht Vorort.
  • Rotes Kreuz. Nicht Vorort.
  • Charitas. Nicht Vorort.
  • ASB. Nicht Vorort.
  • "Hier der Name irgendeiner großen deutschen Hilfsorganisation, die im Radio oder Fernsehen zu Spenden wegen der Flüchtlinge in Europa aufruft!". Nicht Vorort
Der Schreiberling dieses Artikels möchte seine Leser an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es womöglich nötig ist sich anzuschnallen, um die Krönung der Absurdität auszuhalten. Sind die Anschnallgurte eingerastet und festgezogen? OK:

Chinesische Hilfsorganisationen stellen in der EU schneller Hilfe zur Verfügung als europäische Hilfsorganisationen! Das tun sie nicht, indem sie nur einen LKW mit Milchpulver schicken. Nein, nein -  die machen einiges mehr. Die Organisation "Rule of Law Foundation" hat zusammen mit dem "New Federal State of China" ein 400 Personen Zelt mit Heizung, Tischen, Bänken und Holzböden gespendet. Jaaaaa, bitte nochmal vorsichtig Lesen und Wort für Wort genießen: Eine chinesische Hilfsorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat die kommunistische Regierung in China zu stürzen, hat auf dem Boden der EU Flüchtlingen mehr geholfen, als jede andere deutsche Hilfsorganisation. Die sind gekommen und haben an unserem fünften Tag (das dürfte der 12 Tag nach Kriegsbeginn gewesen sein) dieses riesige Zelt hingezimmert. Einfach so. Sie wurden gefragt warum und die Antwort war: ein Chinese aus der Ukraine ist hier über die Grenze geflohen und es war nichts da. Er hat sie darauf hingewiesen und sie haben losgelegt. Ob das so stimmt? Keine Ahnung! Ob es den Flüchtlingen hilft? Verdammt ja!



Nach dem ganzen zynischen Hate muss jedoch lobend erwähnen, dass die UN in Medyka vertreten war. Also physikalisch zumindest. Nicht zu verwechseln mit physisch. Es gab ein UN Zelt. Quasi am besten Platz für ein solches Zelt: Am Ende des Korridors, dort wo die Menschen in die Busse eingestiegen sind. "UN Migration". Da waren Stühle drinnen und eine Heizung. Aber keine UN Mitarbeiter. Die habe ich nur ein einziges Mal gesehen. Eine Mitarbeiterin war es. Mit einem blauen UN Mantel. Sie hat gerade verzweifelt versucht, einer Ukrainischen Mutter mit ihren Kindern zu helfen, sprach aber kein Wort Ukrainisch und wollte von mir wissen wo die Übersetzer seien. Ich habe ihr breit Grinsend gesagt "Good luck. Use the google translator or ask the soldiers. Nobody has ever seen translators here!" und bin mit dem Einkaufswagen voller Instantkaffee zu den Schotten weiter gelaufen.

So, jetzt ist aber wirklich Ende mit zynischen Texten. Was habe ich aus der Woche vor Ort mitgenommen:

  • Die EU besteht nicht aus den Ländern, die in den politischen Gremien vertreten sind. Die EU besteht aus diesen verdammt geilen Menschen, die einfach gekommen sind um zu helfen. Den Freiwilligen, die ihren Arsch zur Grenze bewegt haben. Sie besteht aus all denen, die gespendet haben. Sie besteht aus denen, die versucht haben von zuhause so viel zu koordinieren wie sie konnten. Sie besteht aus der Verbindung all dieser Menschen dann etwas anzupacken, wenn etwas angepackt werden muss! Das ist keine Kritik an denen die nicht geholfen haben oder nicht helfen konnten. Es soll nur ausdrücken, dass die EU nicht nur in Straßburg oder Brüssel "gemacht" wird.
  • Es gibt echten und falschen Altruismus. Es kamen regelmäßig Menschen in Medyka an, die erwartet haben besonders behandelt zu werden, weil sie glaubten Hilfe zu bringen. Sie haben erwartet königlich dafür umsorgt zu werden und sind wütend gefahren, weil sie diese Behandlung nicht bekommen haben. Bitte versteht mich nicht falsch. Wir waren wirklich dankbar für jede Hilfe - aber T-Shirts, Nylonstrumpfhosen und stinkende Schlafsäcke sind keine Hilfe. Erst recht nicht, wenn drei von sechs Helfern sie aussortieren müssen. Viel öfter waren allerdings Menschen anzutreffen, die wirklich die reinste Form der Hilfe leisteten: ohne eine Form der Gegenleistung zu erwarten, komplett selbstständig und vorausdenkend. Menschen, die aus Spanien kommen, ihr Wohnmobil mit fast zwei Tonnen Milchpulver für Babys vollpacken und einfach eine Mutter-Kind-Station aufbauen. Menschen aus Deutschland, die im Schichbetrieb am Stück nach Medyka durchgefahren sind um einen Vereinsbus randvoll mit warmen Kinderjacken und Decken zu bringen!
  • Die "Volunteers of Medyka" Family bestand aus so gut wie allen politischen Richtungen. Es waren polnische, paramilitärische Nationalisten dabei, die gemeinsam mit linken Aktivisten aus Frankreich bei Schneefall zusammen das Gepäck von runzeligen Omas zu den Bussen getragen haben. Niemand hat die Sprache des anderen gesprochen - aber irgendwie lief es. Niemand hat für sich geclaimed "Die Linken/Rechten haben geholfen!" Es wurde einfach nicht darüber geredet. Es wurde geholfen. Fertig. Kein Links-Rechts Gezanke, keine Fragen wie "warum seid ihr gegen Ausländer". Das war eine unausgesprochene Regel, ein Tabu und alle haben sich daran gehalten.
  • Es gibt überall auf dieser Welt immer ein paar extrem geile Menschen, die sich tatsächlich freiwillig den Schuh der Verantwortung anziehen, um aus einem Drecksloch wie Medyka unter Einsatz ihrer Lebenszeit und Gesundheit etwas zu formen, dass funktioniert. An dieser Stelle möchte ich vor allem David, Nicolai, Jakob und Michael (UPDATE: CHRISTOPHER! NORWAY! Man, sorry!) danken. You guys are some of the badest badass MoFos I've met in my live. It is unbelievable what you achieved in Medyka. You literally saved lives! Hundreds!
  • Man kann über 60 mal am Tag den Tränen nahe sein aber reißt sich dann doch zusammen, wenn man daran denkt dass man im Vergleich zu der Person, der man gerade hilft, gar keinen Grund hat zu weinen. 
  • Kaffee und Tee gehen immer. Egal ob für die Opfer oder die Helfer. "Kava, Chai, Kakao!"

And now to something completely different. This part is dedicated to some of the people I still have on my mind and who I didn't catch up on our day of departure:
  • Artur Chojnowski: Thank you for your support. Thanks for the chats during nighttime, when we waited for the next wave. And Artur: I'll find you! We still have to drink that special hot chocolate.
  • Thom: Your headlights seriously saved some hands from being cut off during night. Thanks. And thank you for the time we had together. "Best coffee in Medyka!"
  • Ted: Thanks for coming all the way from the US! I hope you could set up your "Teds Tent" sign. Stay save!
  • Davide Martello: Danke für die Musik. Danke, dass Du Deinen Flügel für die Flüchtlinge quer vom nördlichen Ende der polnischen Grenze an das südliche zerrst. Wer einen Ausnahmepianisten sucht: https://www.facebook.com/klavierkunst/. Der Mann kann ohne Probleme bei 45° Schräglage Yann Tiersen zum Besten geben. Wir waren uns alle sicher: Davide kann auch kopfüber spielen!
  • Noah: You are a huerä geile siech from the Schweiz. Keep me updated on that roof and if I can unterstütz you with that from Dütschland!
  • Gabriele, Kristian, Jenny, Leonid, Rita: Stay strong, hydrate yourself (no, drink more water!) and don't forget to make each other smile every once in a while.
Die Zeit in Medyka war erschöpfend und gleichzeitig sehr erfüllend. Man konnte Kinder zum Lachen bringen, Müttern die harte Zeit damit etwas leichter machen und sie manchmal auch etwas zum Lächeln bringen. Wir haben mit ein paar Gummibärchen und Kaffee sicherlich kein Leid geheilt und vielleicht rede ich es mir nur als Rechtfertigung ein um bei den Spritpreisen die 2800km zu fahren. Wenn es nur ein Quantum Trost gebracht hat, wenn nur drei Menschen nach all der Scheiße die sie erleben mussten, sich kurz abseits des Trubel bei uns im Zelt aufwärmen und erholen konnten, dann war es den Aufwand wert. Und wenn es nur ein einziger Helfer war, der zu seiner Zigarette einen Kaffee und einen Stuhl bekommen hat, fünf Minuten sitzen konnte um weiter zu machen, dann war es das auch wert.

Und trotz all dem Leid, der Verzweiflung und dem Chaos gab es auch lustige Momente. Und sie waren für uns Helfer wichtig. Sie gaben uns Motivation. Wer jetzt meint, mir hier mangelnde Empathie unterstellen zu können, dem möchte ich zum Verständnis zwei Beispiele schreiben:

Es ist Freitagnacht, so gegen 22 Uhr. Artur (der Crepes-Niederländer mit dem Zelt gegenüber) hat mich darum gebeten, ab und zu nach dem Feuer in seinem Zeltofen zu schauen, da sich in dem Zelt noch eine Familie aufwärmt und er schlafen geht. "Kein Problem". Kurz vor 23 Uhr gehe ich in das Zelt, sage der Familie Hallo und sehe den kleinsten Feuerofen der Welt - er reicht um es im inneren warm zu halten aber die Luke für das Holz ist kleiner als die Vorderseite einer Milchpackung und das Feuer könnte auch neues Holz gebrauchen. Also schnappe ich mir einen Einkaufswagen und gehe damit zur Holzsammelstelle. Das Rad vorne links klemmt, der Quergriff zum Schieben fehlt auch. Trotzdem besser als tragen. Angekommen fange ich an, mich durch den riesigen Haufen zu wühlen. Mist. Nur Holz da, dass ich auf keinen Fall in diese Miniöffnung bekomme oder es ist nass. Was tun? Ich könnte das Holz mit der Säge von meinem Leatherman klein schneiden...nah, das wird nix - hmmm - ha! Ich nehme normale Holzscheite mit und tausche sie bei der polnischen Armee gegen kleinere, die in den Ofen passen. Am Depot schau ich auch nochmal vorbei. Vielleicht kann ich da ja was brauchbares looten. Dort werde ich von Babuschka-Cheffe mit drei polnischen Sätzen begrüßt, die sich so anhören, als würde sie mir unterstellen dass ich ihr heute morgen ins Müsli gespuckt hätte. Ich räume zwei Steigen Ananasscheiben in Dosen zu den anderen Konserven (wer auch immer uns mit welcher Motivation Ananas geschickt hat), schnappe mir Cola, Müsliriegel und Milch. Es kommt zum Glück kein weiterer verbaler Angriff von Babuschka-Cheffe: Also schnell weg.





So rummpel ich dann, im Schein meiner Stirnleuchte, zur polnischen Armee. Freitagnacht, an einem Grenzübergang zur Ukraine, irgendwo im Osten Europas, um Holz aus einem kaputten Einkaufswagen gegen Holz tauschen.

Einer der vielen weiteren Momente trug sich ebenfalls am Depot zu. Zwei Sikhs, eben jene, welche das riesige Zelt organisiert hatten, die es irgendwie schafften auf das Gramm genau ca. 3 Tonnen Lebensmittel täglich zu verarbeiten, die eine logistische Kette quer durch Europa von England bis nach Medyka etabliert hatten und Helfer zur Ablösung mit dem Flugzeug einflogen, fragten mich vor dem Depot, ob ich ihnen Diesel leihen könnte. Ihr Auto sei leergefahren. Alleine schon die Tatsache, dass genau ihre, fast schon mit militärischer Präzision arbeitende Organisation, keinen Sprit mehr hatte, brachte uns drei zum Lachen. Nope, leider nicht, aber sie könnten ja einfach im Depot fragen, wir stehen ja direkt davor und ein paar Kanister sollten noch da sein. "We hesitate to go in there. There is this mature Lady shouting in polish. I think she is angry!" kam als Antwort in englisch-indischem Dialekt von ihnen. Und wir mussten wieder lachen.


...


Gestern, am Tag unserer Abreise, gab es dann schlussendlich das erste Treffen aller größeren Organisationen vor Ort und dem Bürgermeister von Medyka und es wurden wohl endlich einige wichtige Entscheidungen getroffen, die hoffentlich alles etwas stabiler laufen lassen. Auch die vielen Freiwilligen haben sehr dazu beigetragen, den Flüchtlingen gesicherter Hilfe am Grenzübergang zukommen zu lassen. Wir sind zu einem Zeitpunkt gefahren an dem das Chaos, im Vergleich zum Zustand bei unserer Ankunft, schon besser war. Es könnte klappen. Alles unter der Voraussetzung, dass die Last von allen die Vorort sind, wirklich weiterhin so selbstlos getragen werden kann.


Zum Schluss möchte ich denen noch ein paar Tips geben, die evtl. losfahren wollen um zu helfen:
  • Wichtig: Es kann sein, dass ihr vollkommen umsonst fahrt. Stellt euch darauf ein, dass ihr an einen Grenzübergang kommt, an dem alles organisiert ist. Stellt euch darauf ein evtl. 300km zu einem anderen Grenzübergang fahren zu müssen, an dem ihr gebraucht werdet. Stellt euch darauf ein, dass ihr im schlimmsten Fall zurück fahrt ohne etwas gemacht zu haben. Versucht nicht im Vorfeld die Organisatoren mit Kleinkram zu belasten, es sei denn ihr plant eine Feldküche und 7,5 Tonnen Material anzuliefern.
  • Es ist kein Urlaub. Ihr müsst solltet einigermaßen belastbar sein. Seid ehrlich zu euch. Wenn ihr das nicht seid, dann fahrt nicht! Ihr nehmt vielleicht jemandem den Platz weg, der (im extremsten Fall!) nach vier Tagen am Stück und je 15 Stunden laufen und stehen in der Kälte nicht ins Bett will. Oder(!!!) plant es so, dass ihr wie wir autark (semi-autark) seid! Wenn das geht: hört hier auf zu lesen und fahrt los!
  • Es lohnt sich nicht, wenn ihr nur vier Tage bleiben wollt. Plant bitte mindestens sechs fünf Tage ein. Ihr werdet mindestens einen Tag brauchen um überhaupt zu verstehen wie der Organismus "Grenzübergang" funktioniert.
  • Seid selbstständig und denkt voraus. In Medyka kamen deutsche Helfer ohne Schlafsäcke und warme Kleidung an. Als ob wir in Deutschland im Geschichtsunterricht nicht quasi im Jahresrhythmus gelernt hätten, wie kalt der osteuropäische Winter sein kann. Eure Hilfe ist doppelt so viel wert, wenn ihr selbstständig seid. Es kann sein, dass es Feldbetten oder sogar ein Hotelzimmer vor Ort gibt, es kann aber auch sein, dass ihr ein paar Nächte im Auto schlafen müsst. Essen und Getränke sind aber normalerweise vorhanden.
  • Es gibt keinen Fahrplan für die Flüchtlinge. Sie kommen, wenn sie kommen. Stellt euch darauf ein. Wenn es gerade ruhig zugeht, dann macht euch nicht verrückt. Erholt euch ein bisschen, sammelt Müll ein, schaut bei anderen vorbei, vernetzt euch, aber seid bereit wenn es losgeht.
  • Wenn ihr wirklich gut in etwas seid (Kommunikation, Ressourcen planen, kochen etc,) bietet eure Hilfe in diesen Bereichen an, geht aber nicht davon aus, dass ihr in diesen Bereichen eingesetzt werdet. Es muss getan werden, was getan werden muss.
  • Dankt anderen Freiwilligen für Ihre Hilfe so oft ihr könnt! Ihr helft nicht nur den Flüchtlingen, sondern auch den Freiwilligen!
  • Es geht viel verloren im Chaos. Wenn ihr der Meinung seid, auf etwas wichtiges wurde nicht reagiert, denkt nach ob es wirklich wichtig war und wenn ja: wiederholt es!
  • Auf die Packliste gehören außerdem: Warnwesten und Edding um sie zu beschriften. Installiert euch den Google Translator und die ukrainische Tastatur auf dem Handy.
  • Schmerztabletten helfen wunderbar nach 16 Stunden auf den Beinen nochmal 2 Stunden herauszuholen oder nach einer kurzen Nacht einem langen Tag zu begegnen.
  • Es gibt jeden Tag Unmengen von Gerüchten. "Es steht niemand auf der Ukrainischen Seite" - "Es stehen 2000 Menschen auf der Ukrainischen Seite und werden nicht reingelassen" - "Der Grenzübergang wird geschlossen." usw. 
    Erstens: Glaubt nicht alles was ihr hört.
    Zweitens: Erzählt nicht alles weiter was ihr gehört habt. Stille Post in Kombination mit Gerüchten ist keine gute Kombination.
  • Wenn ihr es wirklich durchzieht, hinfahrt und helft: Meinen Respekt. Willkommen in der "Volunteer Family". Ich kann euch garantieren: Das wird eine wichtige Erfahrung!

An alle, die bereits privaten Organisationen Sachspenden oder Geldspenden haben zukommen lassen und an die Fahrer, die es bis nach Medyka geschafft haben:
  • Wenn ihr keine Antwort bekommen habt, dann bekommt ihr sie hier von mir: DANKE! Ein riesiges Danke! Ohne die Spenden und die Fahrer hätten wir nichts gehabt. Gar nichts!!!
  • Leider kamen wir nicht immer dazu den Fahrern und Teams zu danken, die uns in Medyka versorgt haben. Wir waren im Stress, wir haben gefroren, wir hatten die Flüchtlinge im Kopf. Aber auch euch: DANKE!
  • Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schön es ist die Erleichterung im Gesicht von Müttern zu sehen, dass ihre Kinder wegen irgendetwas lachen, dass ihr gespendet habt. Wir hatten ein älteres Ehepaar, um die 70 Jahre alt, die sich ganz vornehm und voller Genuss über den Jacobs Krönung Filterkaffee und ein Plätzchen gefreut haben. Es war etwas ganz besonderes für die Beiden.
  • Ich weiß von den Organisatoren und von denen, die direkt vor Ort von den Spenden Dinge gekauft haben, dass sie versucht haben Bilder zu machen um euch zu beweisen, dass eure Spenden angekommen sind und für was sie benutzt werden. Es hat nicht immer funktioniert. Aber: Davon wurde Holz gekauft, es wurde Wasser und Rettungsdecken gekauft. Es wurde alles versucht um aus einem chaotischen Drecksloch (und so sah es dort aus!) etwas zu machen, dass einer menschenwürdigen, sauberen Umgebung gleicht. Etwas, dass dem ähnelt, was man im Kopf hat, wenn man sich vorstellt wie die EU sich um Flüchtlinge kümmert.

Welche Sachspenden machen Sinn?
Ich weiß es nicht. Alle!? Die Situation dort ist so dynamisch und es ist sehr schwierig länger als 6 Stunden zu planen. Große Tüten (wie die von IKEA) waren immer schnell weg, Windeln hatten wir genug, Süßigkeiten am Anfang viel zu viel und am Ende keine Mehr. Vielleicht merkt man schon, dass ich in sehr kleinen Schritten denke. Wir hatten tatsächlich zu keinem Zeitpunkt mehr als 12 Stunden von allem genug. Wenn ich jetzt, genau in diesem Moment, einen Transporter beladen müsste, dann mit folgendem:
  • Große, robuste Einkaufstüten (viele, sehr viele!)
  • Decken
  • warme Handschuhe
  • Kinderwagen/Kinderbuggies und Tragehilfen für Kinder (ihr wisst schon, die Dinger, die man sich vor den Bauch schnallt)
  • Rollstühle
  • Rettungsdecken (auch viele)
  • Regenponchos (was soll ich sagen? Viele!)
  • EDIT (16.03.2022): Und USB-Powerbanks.

Was ist besser? Geldspende oder Sachspende?
Wenn ihr Leute kennt, die an einen der Grenzposten fahren: GELD! Gebt ihnen Geld. Überweist es oder schickt es per Paypal. Sie sind vor Ort und können damit genau das kaufen, was gebraucht wird. Wenn ihr niemanden kennt, kann ich versuchen jemanden vor Ort zu finden, der das Geld direkt für sinnvolles einsetzt. Meldet euch einfach bei mir (




Mail an Medyka@teamgunsharks.de). Es klappt leider nicht immer, dass es Fotos gibt von dem, in was das Geld geflossen ist und ich weiß, dass es sehr schwierig ist jemandem Geld zu geben ohne "Gegenbeweis" aber ich kann euch versichern, dass es ankommt. Ansonsten hier auch die Spendenseiten von Organisationen die vor Ort sind und wirklich unglaubliches leisten:
Das war es. Ihr seid durch. ;-)

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Changelog:
15.03.2022 - 22:47: Ich werde den Text von Zeit zu Zeit erweitern und versuchen die Menge an Rechtschreibfehlern weiter zu dezimieren - es sei mir als Hobbylegastheniker halbwegs verziehen. Noch ist es bei mir im Kopf etwas wild und ich muss die Ereignisse sortieren. Vielleicht ergeben sich dann auch kausale Zusammenhänge und Strukturen, die den Bericht etwas leserfreundlicher gestalten. ;-)

17.03.2022 - 10:51: Update zu den Spenden im Text geschrieben.

17.03.2022 - 11:11: Um es ganz klar zu sagen: Ich weiß nicht was die großen Hilfsorganisationen mit den Spenden machen. Ich will ihnen auch keine Unterschlagung oder Verschwendung von Spenden unterstellen. Vielleicht geht die Hilfe direkt in die Ukraine. Who knows. Ich weiß nur, dass die Flüchtlinge die ich in Medyka versorgt habe davon nichts gesehen haben. Weder auf der ukrainischen Seite der Grenze noch auf der polnischen.

17.03.2022 - 12:49: Der Tag der Updates. ;-) Woher kommt die Motivation für diesen Bericht? Sie liegt sicherlich nicht darin Hilfsorganisations-Bashing zu betreiben. Um in dieser Richtung etwas zu bewegen habe ich doch eh viel zu wenig Reichweite. Aktuell hat der Bericht 259 Aufrufe. Das ist so viel, wie ich in den letzten Jahre zusammen in diesem Blog gesammelt habe - und für Influencer Content lächerlich wenig. Ich habe diesen Beitrag geschrieben um das Erlebte in meinem Freundeskreis nicht über Tage verteilt wiederholen zu müssen. Ich wollte einige Erlebnisse emotional auch für mich selbst festhalten um mich daran erinnern zu können. Und vielleicht ist es auch meine Art das Erlebte im Nachgang zu verarbeiten und zu sortieren. Ich bin Ingenieur, ich muss das so machen! ;-) Das der Beitrag tatsächlich die Runde macht und einige von euch Lesern dazu bewegt zu helfen - das war auch niemals meine Motivation - um so mehr bin ich im positiven Sinn überwältigt. Ich danke euch. Wir danken euch! Dankt euch selbst! Einfach ganz viel: Danke!

17.03.2022 - 16:10: Ein weiteres Update zu den Spenden und die Links zu den Spendenseiten der Organisationen die in Medyka sind.

20.03.2022 - 12:17: Die Pizza Schotten haben jetzt eine Homepage und sich einer HO angeschlossen. https://siobhanstrust.uk/donate. Ich habe den Link auch weiter oben hinzugefügt und ein YT Video von ihnen.

20.03.2022 - 14:09: Unter Medyka [Aktuell und FAQ] versuche aktuelle Infos zu liefern. Den Link habe ich auch ganz oben auf dieser Seite eingefügt.


















6 Kommentare:

  1. Wahrlich eine ehrenhafte Aktion. Erinnert mich an die Worte meines Vaters: "Wisse dir in Notfällen immer zu helfen. Auf Andere angewiesen zu sein ist immer ein Spiel mit der Zeit um das eigene Überleben." bezogen auf die eigentlichen Hilfsorganisationen.

    Du hast mit deiner "kleinen Hilfe" vielen Menschen, vor allem Kindern geholfen. Ich hoffe die durch die Flucht verursachten Traumatas können dadurch etwas entgegengewirkt werden.

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  2. Danke dafür, dass du da hoch bist und geholfen hast.
    Und danke fürs berichten.
    Sollte es mich einmal packen und ich fahre an einen solchen Ort um zu helfen,
    ermöglicht mir dieser Bericht mich nützlicher zu machen als bisher.
    Danke

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  3. Ich bin in Kanada und war sehr berührt von dem Amerikaner der es nicht mehr aushalten konnte es nur auf dem Fernseher zu sehen. Ich fühle mich auch so, bin aber nicht sehr belastbar aus medizinischen Gründen also ist rüber fliegen nicht ideal. Ich habe gespendet, und bin online aktiv aber der Krieg tobt weiter und ich fühle mich hilflos. Danke für deine Vorortperspektive und deine Aktionen.

    Glory to Ukraine and F*CK YOU RUSSIAN WARSHIP

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    1. Genau so! Glory to Ukraine and F*CK YOU RUSSIAN WARSHIP! ;D

      Ich war ja da, ich hab mein Bestes gegeben und soll ich Dir was sagen: Ich fühle mich auch hilflos. Aber bitte glaube mir auch wenn ich sage: Wir (Du, ich, alle anderen die irgendwie helfen!) geben uns alle Mühe. Irgendwie bekommen wir (Du, ich, alle anderen die irgendwie helfen!) das auf die Reihe! Fühl Dich nicht hilflos! Ich sitze ja auch wieder in meinem Keller. Ich versuche von hier zu helfen, meine Fähigkeiten einzusetzen. Und genau das machst Du auch! Gern geschehen und Dir danke für deine Spende!

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    2. Lang nicht mehr geschrieben, wie geht's dir? Was bewegt dich dieses Jahr?

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  4. Ich bin beeindruckt, sprachlos und erschüttert und ganz vieles zu gleich. Vielen Dank dass du dir ganz nebenbei auch noch die Zeit genommen hast, das alles zu dokumentieren und zu veröffentlichen!

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